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Online Hypothek? Echt digital sind Datenportale der Kantone

In wenigen Minuten die Hypothek online abschliessen. Bleibt wohl noch für lange Zeit Wunschdenken. Nutzen Sie stattdessen online die Datenportale der Kantone, um mehr über die Wunschimmobilie zu erfahren.

Noch zu wenig Beachtung finden die zahlreichen Datenportale der öffentlichen Hand. Ich zeige Ihnen gute Gründe, warum Sie die Daten bzw. Erkenntnisse daraus für den Kaufentscheid berücksichtigen sollten.

Alles andere als Online Hypothek

Jede Bank nennt ihren Hypothekarprozess als den besten. Es ist daher wenig verwunderlich, warum Online Hypotheken noch auf Jahre wohl eher eine Nische bleiben werden.

Bei der Verlängerung einer Festhypothek mag wohl der Begriff Online Hypothek noch am ehsten zutreffen. Sollten Sie dem Anruf ihres Kundenberaters mit der Online-Verlängerung zuvorkommen, möge er seinen Job wechseln.

Bei Neuabschlüssen und Übernahmen sind die digitalen Arbeitsprozesse aller externen Beteiligten zu wenig vernetzt.

Bei den «Online Hypotheken handelt es sich mehr oder weniger um eine Kreditanbahnung mit einer ersten Zinsfixierung. Mehr aber auch nicht.

Erwarten Sie auch keine digitalen Wunder von Hypothekarvermittlern. Zutreffend ist auch hier obige Aussage der Kreditanbahnung mit Zinsfixierung. Und der guten Ordnung halber: Nicht der Vermittler entscheidet über einen Antrag, es ist schlussendlich immer der Geldgeber.

Vielversprechend könnte das Angebot der UBS werden. Key4 by UBS heisst das Angebot. Im Unterschied zu den anderen Plattformen MoneyPark agiert die UBS nicht nur als Vermittler sondern auch als Abwickler. Das heisst, digital alles aus einer Hand und ohne Medienbrüche.

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Keine Kaufzusage ohne datenbasierte Unterstützung

Die passende Immobilie gefunden? Wohnlage, Anschluss ÖV und Einkaufen sind stimmig? Auch die Finazierung der Online Hypothek ist gegeben. Gratuliere. Doch stopp.

Kennen Sie die direkten und indirekten Hintergründe zur Immobilie? Im Internet sind viele Datenportale der öffentlichen Hand einsehbar, die den Kaufentscheid bestätigen oder möglicherweise eben auch nicht.

Nachfolgend ein paar Empfehlungen mit informativen Ein- und möglicherweise auch Ausblicken.

Bau- und Zonenordnung

Die Einsichtnahme in die Bau- und Zonenordnung ist auf jeden Fall ein absolutes Minimum. Liegt ihr Wohnobjekt an der Grenze zu einer weiteren Zone, so wären beispielsweise der Bau von Hochhäusern möglich.

Liegt die letzte Revision des kommunalen Bau- und Zonenordnung doch schon einige zurück, ist es ratsam die Bauverwaltung zu kontaktieren. Erkundigen Sie sich über bevorstehende Inventaränderungen. Erkundigen Sie sich ebenso über grössere, projektierte Bauvorhaben.

Das Geoportal des Kanton Zürch gibt auch Auskunft über das Alter der Gebäude. Eine nicht ganz unerhebliche Information, ob Bauvorhaben (Abrisss, Sanierungen) bevorstehen könnten.

Strassenlärm – gesundheitsgefährdend

Strassenverkehrslärm ist die bedeutendste Lärmquelle in der Schweiz. Er breitet sich wie ein Teppich über grosse Teile der Schweiz aus. Jede fünfte Person ist an ihrem Wohnort übermässigem Strassenverkehrslärm ausgesetzt.

Lärmbedingte Gesundheitsschäden und Wertverluste von Liegenschaften werden mit über einer Milliarde Franken beziffert.

Bemühungen zur Lärmeindämmung sind enorm. Doch reicht es längst nicht mehr aus, um das Problem wirksam zu minimieren: Bevölkerungswachstum, Ausweitung der Mobilität und Billig-Leasing von Sportwagen sind Gründe der Ursache. Hinzu kommt das Verhalten der Menschen: Die Bevölkerung mutiert zur 24/7-Gesellschaft.

Besichtigungen vor Ort wiedergeben nicht immer das alltägliche Lärmbild. Informativ sind Lärmkarten des Bundes und Kantone.

Wichtig zu kennen sind projektierte Strassenbauvorhaben der Kantone und Gemeinden. Heute eine überschaubare Strasse, morgen eine gut ausgebaute Kantonsstrasse.

Feinstaub, Klima-/Hitzeanalyse, Handy-Sendeanlagen

Der Kanton Zürich als Beispiel gibt nicht nur Auskünfte über bevorstehende Bauvorhaben, auch aktuelle Themen wie Feinstaub, Klimawandel, Lichtemissionen etc. sind einsehbar.

Gefährdungskarte Oberflächenabfluss

Überflutungen entstehen auch durch ungenügenden Oberflächenabfluss. Dabei handelt es sich um Regenwassers, das bei heftigen Unwettern und langandauernden Niederschlagsereignissen über Öffnungen in das Gebäude fliesst. Folge sind Schäden an Gebäude und Inventar.

Das Bundesamt für Umwelt BAFU hat in Zusammenarbeit mit Weiteren die «Gefährdungskarte Oberflächenabfluss» erstellt.

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Quelle: Screenshot map.geo.admin.ch

Der obige Ausschnitt zeigt das Stadtzentrum von Wetzikon, Kanton Zürich. Farblich markiert sind mögliche gefährdete Gebiete.

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Eigentumsverhältnisse kennen, das Grundbuch

Wem gehört das Wohnobjekt, wer sind die Nachbarn? Viele Plattformen lassen sich für Informationssuche nutzen. Beispielsweise Google und Facebook.

Für künftige Eigentümer sind Zusatzinformationen durchaus unterstützend. Zwischenzeitlich sind Grundstückdaten im Internet einsehbar. Neu werden auch ohne Interessens-Nachweis Eigentumsverhältnisse online ausgegeben.

Der Kanton Aargau als Beispiel veröffentlicht Grundeigentümerdaten. Mit einem kostenlosen Login lassen sich täglich bis zu 10 Abfragen durchführen.

Die Einsichtnahme in das vereinfachte Grundbuch des Kantons Bern erfolgt ohne Login.


Weiterführende Informationen

  • Hypothek im Alter – drohender Hausverkauf mit der Pensionierung? Blödsinn. Artikel auf digitalmedia.ch vom 13. Oktober 2018
  • Ad hoc Informationen auf Twitter von digitalmedia.ch

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