Seit 2017 ein beliebter Blog in Ratgeber-Qualität zum Thema Smartphone- und Digitalbanking Schweiz. Ausgewählte Themen sorgfältig recherchiert und aufbereitet.

Yapeal Fintech – Gebühren, Funktionen, Visa und mehr

Mit dem Markteintritt Anfang Juli 2020 ist Yapeal nach Zak und Neon die dritte Mobile-only-Bank. Die App wird als «Digital Wallet» bezeichnet und soll den Nutzer in allen Payment-Belangen unterstützen. Erhältlich ist Yapeal für Andorid und iOS.

Mit Yapeal mischt ein weiteres Fintech-Startup den Schweizer Payment-Markt auf. Stefan Eichinger berichtet auf digitalmedia.ch als Alphatester seine Erfahrungen mit Yapeal.

++ Update ++

15.09.2020 – jetzt mit Apple Pay für die Yapeal Debit Visa.

Ähnlich wie Neon setzt auch Yapeal auf unabhängige Partnerschaften mit neutralen Produktlösungen. Von Aufmerksamkeit dürfte die Zusammenarbeit mit Vontobel sein: ob es hier eine Verbindung zur digitalen Anlagelösung «Volt» gibt?

«Das Produkt Yapeal ist noch lange nicht fertig. Weitere (Basis-)Funktionalitäten kommen laufend hinzu. Ich denke, hier trennt sich auch der Spreu vom Weizen: Auf die UX (User Experience) wird besonderen Wert gelegt: So intuitiv wie möglich mit maximalen Kundenerlebnis.»

Wie unterscheidet sich Yapeal von Neon und Zak?

Einfacheit und überzeugend in Preis und Leistung sind die Ansprüche. Eine Lifestyle-Bankingapp auf gegenseitiger Augenhöhe.

Sind die Gelder bei Yapeal geschützt?

Als erstes Unternehmen arbeitet Yapeal mit einer Fintech-Lizenz der Schweizerischen Finanzmarktaufsicht (FINMA).

Die Fintech-Bewilligung (Bank-Lizenz light) erlaubt Kundeneinlagen in der Höhe von maximal 100 Millionen Franken entgegenzunehmen. Die Gelder dürfen weder angelegt noch verzinst werden und sind in der Schweiz zu hinterlegen.

Ein Einlegerschutz wie im klassischen Bankgeschäft gibt es hingegen nicht. Die Gelder sind bei der SNB verwahrt.

Was kostet mich das Konto bei Yapeal?

Das Produkt wird nicht kostenlos sein. Zu Beginn im Jahr 2020 gibt es eine «pay what you think it’s worth» Lösung: freiwillige Zahlung zwischen 1 und 15 Franken pro Monat. Ab 2021 wird Yapeal definitiv etwas kosten. Das Gebührenmodell wird noch kommuniziert. Die monatliche Gebühr dürfte unter 10 Franken liegen.

Yapeal Fintech: Verarbeitung in Echtzeit

Yapeal ist so konzipiert, Transaktionen in Echtzeit zu verarbeiten. Drei Beispiele:

  • Quittierung Kartentransaktionen per Push-Benachrichtigung
  • Verarbeitungen von Zahlungen an Werktagen gleichentags bis 16.30 Uhr, dann wieder ab 20 Uhr
  • 24/7 «Yapster zu Yapster Zahlungen» (P2P)

Wie werde ich Kunde bei Yapeal?

100% digital: Personalien erfassen, ID scannen, ein 3D-Selfie und fertig. Zur Bestätigung der Identität wird abschliessend eine Zahlung ab dem eigenen Schweizer Bankkonto an Yapeal vorausgesetzt.

Domizil Schweiz und Mindestalter 18 wird vorausgesetzt.

Die virtuelle Visa-Karte wird sofort erzeugt und kann direkt mit Google Pay online genutzt werden. Apple Pay und Samsung Pay folgen später.

Migros-Kinder können die Karten-Daten in der Migros App hinterlegen und stationär damit bezahlen.

Der Versand der physischen Karte dauert ungefähr eine Woche.

Ladet die App, holt euch die Visa Karte und werdet zum Yapster

Die Visa Debit Karte

Zum Umfang von Yapeal gibt es eine VISA Debit Karte mit V PAY-Fallback-Option. Das ist die erste in der Schweiz und soll alle Payment-Bedürfnisse abdecken: Online- und Offlinezahlungen und In-App-Zahlungen (SBB, ZVV).

Die Akzeptanz ist durchaus gut. Wo man aktuell noch daran arbeitet ist zum Beispiel die Post: dort sollte es dank V PAY möglich sein zu zahlen; geht aber aktuell noch nicht. Hier muss Yapeal noch Kinderkrankheiten dieser neuen Kombination ausbaden.

Bei den Gebühren geht Yapeal von Beginn an den transparenten Weg:

  • Bankomat-Bezüge werden 1:1 weiterverrechnet. Abheben in der Schweiz kostet 2 Franken.
  • Bei Währungsumrechnung wird der attraktive Referenz-Wechselkurs von Visa angewendet. Gegenüber dem Interbankenkurs dürfte dies für Hauptwährungen einen Aufschlag sein von 0,2 bis 0,4% (+/-). Fremdwährungstransaktionsgebühren werden nicht erhoben.

Smartphone-Banken bewegen

Community Driven

Die Community darf mitbestimmen über neue Features. Die agile Vorgehensweise wird hier par excellence gelebt. Wichtige Features kommen zuerst, die Kür danach.

Das Community-Forum ist im Internet einsehbar und seit kurzem live. Schaut vorbei und werft einen Blick auf die Roadmap.

Yapeal – the digital Wallet

Die App startet mit einem Übersichts-Screen:

  • Kontostand in Summe Geldeingang und Geldausgang der letzten 30 Tage
  • Bildliche Anzeige der letzten 10-Transaktionen

Unter «Dein Yapeal Konto» sind IBAN und QR Codes des eigenen Kontos hinterlegt.

Personalisierte IBAN

Im Bereich IBAN dann eine weitere Überraschung. Die letzten 12 Stellen können während des Onboardings frei gewählt werden. Also Spielchen wie «CASH4STEFAN2» wäre möglich. Oder «010101010101» für Digital-Fans.

Es gilt, «dä schnäller isch dä gschwinder». Es gehen Buchstaben und Zahlen. Die anderen Stellen sind fix.

Zuerst kommt immer CH, dann 2 Stellen für die errechnete Prüfsumme, dann die IID (ehemals BC) 5-stellig. Für Yapeal ist dies 83019. Danach kommen die 12 Stellen zur freien Wahl.

Zurück zum Screen

Hinter der Taste «Mehr» wird die Umsatzliste angezeigt:

Es wird viel Wert auf die «Dekoration» gelegt. Jeder Laden bekommt sein Logo. Gegenüber Neon und Revolut geht Yapeal einen Schritt weiter: Je Geschäft gibt es eine Hintergrundgrafik. Falls keine Logos oder Grafiken hinterlegt sind, werden Standardbilder nach Kategorien angezeigt.

Yapeal internals – das Cockpit

Wie werden die Logos und Grafiken je Geschäft gehandhabt? Hierfür hat Yapeal eine Software entwickelt, namens «Cockpit». Buchungstexte und andere Parameter können als Eingabeparameter hinterlegt werden. So ist es zum Beispiel auch möglich, Zahlungen über Paypal dem richtigen Merchant zuweisen zu können.

Printscreen «Cockpit»

Die Software »Cockpit» schlägt aufgrund der Buchung bereits Bilder und Standorte vor, falls zu Buchungen noch nichts hinterlegt ist. Es existiert auch die Idee, dass die Community die Daten verbessern kann.

Das System ist so aufgebaut, Filialstrukturen hierarchisch abzubilden: so bekommen alle Migros Filialen Ihr M-Logo «vererbt». Eigenständige Marken wie Bikeworld können dann trotzdem ihr eigenes Logo mit einem Filial-Overrule beziehen.

Anzeige Einzeltransaktion

Die Datenqualität ist sehr gut und neue Geschäfte werden laufend «verschönert». Und falls doch etwas nicht stimmt, Gerät schütteln, Feedback geben und es wird rasch korrigiert.

Bei einem zweiten Kauf am gleichen Ort, kommt das Statistik-Feature zum Vorschein. Spannend hier auch die Realisierung einer «Filiale» oder «Alle» Statistik. Solche kleinen Details versprechen für später eine interessante «Smart Statistics».

Bild: Anzeige Einzeltransaktion mit Statistik

Einzeltransaktion mit Statistik

Da in den meisten Fällen auch bekannt ist, wo das Geld ausgegeben wird, sind Basics für die Realisierung einer «Ausgabenkarte» möglich.

Upcoming Features

In Arbeit sind zurzeit:

  • Ausgabestatistiken nach Kategorien wie es Neon oder Revolut bereits kennen, fehlen zurzeit.
  • Samsung Pay
  • ESR Zahlungen
  • Daueraufträge
  • eBill

Aktuell hat Yapeal noch keinen BIC-Code. Das ist im inländischen Zahlungsverkehr an und für sich nicht notwendig. Dennoch gibt es manche Lohnsoftware oder ausländische Zahlungsanbieter wie Revolut, die zwingend den BIC Code verlangen.

Internationale Zahlungen (SEPA) sind zurzeit nicht möglich.

Fazit

Yapeal hat ihre App beziehungsweise Plattform von der grünen Wiese her aufbaut. Es entfallen so Abhängigkeit zu Fähigkeiten von vorgegebenen Schnittstellen. Fehlende Features – verspricht Yapeal, rascher als andere zu implementieren.

Die Yapeal-App ist per heute noch kein fertiges Produkt. Wer möchte, kann sich zusammen mit Yapeal auf diese spannende Reise begeben – JoinTheMovement.

Es wird sich zeigen, wie viele Kunden ab 2021 bereit sind zu zahlen; gerade da es auch sehr gute gebührenfrei Produkte wie Neon oder ZAK in Angebot sind.

Ein herzliches Dankeschön an Patrick für das «Gastrecht» und an Paul von Yapeal für den Screenshot des «Cockpits» und den feinen Kaffee in Barista-Qualität.

Spannenden Ein- und Ausblicke zur Neobank Yapeal. Das Interview mit Andy Waar. Ein Artikel auf digitalmedia.ch vom 8. September 2020.

Hat Euch der Beitrag gefallen? Bist Du auch schon ein Yapster? Kommentare sind willkommen.


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